Freitag, 23. Februar 2007

Skiweekend Arosa

Traditionell trafen sich am letzten Februarwochenende 12 unentwegte Männerriegler mit Anhang zum Abenteuer Skiweekend. Dieses Jahr schien die Frage wirklich berechtigt, wie wird wohl das Wetter sein? Und noch viel wichtiger, werden wir wohl Schnee finden?

Wie hinlänglich bekannt fand ja bisher in diesem Winter der Winter eben nicht so richtig statt. Die weisse Pracht zog sich vielerorts weit zurück, frühlingshafte Temperaturen liessen so gar nicht an Skifahren denken…

Wie auch immer, die letzten Zweifler wurden Lügen gestraft. Als wir nämlich in Arosa verdutzt in die Nacht hinaus schauten sahen wir doch tatsächlich Schnee auf den vom Vollmond schwach beleuchteten Berghängen rings um den Bündner Kurort. Da kamen nun so richtig Wintergefühle auf. Das musste unbedingt sofort gefeiert werden!

Feiern taten wir allerdings ebenfalls bereits traditionell schon im Zug. Dutzende von herrlich mundenden Schinken- und andere Leckereien-Gipfeli, Snacks, Weisswein aus Walliser Gegenden, Litchisekt und und und… Die Rhätische Bahn scheute keine Kosten und Mühen und stellte uns sogar einen kleinen Clubwagen zur Verfügung, der Hammer!

Nach kurzem Taxitransfer und raschem Zimmerbezug nahmen wir sofort den kurzen aber ziemlich steilen Aufstieg zum Hotel/Restaurant Quellenhof unter die Füsse. Gar nicht so einfach… die dünne Höhenluft forderte Tribut! Oder zeigte Fendant und Litchi Wirkung?

Nach herrlichem gemütlichem und ausgezeichnet schmeckendem Nachtessen zogen wir uns schon bald in die zweckmässig einfachen Zimmer der Dependance des Hotels Arve Zentral zurück. Schliesslich waren jetzt einige endgültig heiss auf stiebende Abfahrten. Wurde da noch jemand in die Halligalli-Bar schlüpfen gesehen? Nein da musste sich der Autor getäuscht haben..

Nach tiefer, mehr oder weniger ungestörter Nachtruhe trafen wir uns rechtzeitig und vollständig zum kräftigenden währschaften Zmorge in der altehrwürdigen Dependance. Das alte Haus strahlt einen gemütlichen Charme aus alten Hotelzeiten aus. Für Gruppen in unserer Grösse genau richtig, wenn auch sehr einfach. Wie sich später herausstellte, sollte dies unser letztes Weekend in dieser Unterkunft sein. Das Gebäude wird nach der Wintersaison abgerissen und umgebaut. Dann wird man hier Eigentumswohnungen erstehen können. Wer weiss, vielleicht kauft sich die Männerriege ja die Attikawohnung, damit wären alle Übernachtungssorgen auf einen Schlag aus der Welt geschaffen.

Genug philosophiert. Ein Blick gen Himmel ist das Signal zum Aufbruch. Noch herrscht blauer Himmel, ein Wetterumschwung ist jedoch angekündigt. So wollen wir keine Zeit verlieren. Rasch umgezogen und mit dem technischen Equipement ausgerüstet treffen wir uns nach kurzer Zeit bereits auf dem Weisshorn zur lange ersehnten ersten Abfahrt. Die Pistenverhältnisse zeigten sich trotz der sehr dünnen Unterlage hervorragend. Was nicht darüber hinweg täuschen konnte, dass sich das eine oder andere Steinchen tief in die liebevoll gepflegten Skibeläge kratzte.

Die Freude über die überraschend guten Verhältnisse war riesengross und so rauschten wir unter kundiger, sportlicher Führung des Obmanns (wie sollte es auch anders sein) von Hang zu Hang. Hin und her gerissen zwischen Führungsaufgaben und Ausflippen im Schnee konnte er jeweils den nächsten Pistenabschnitt kaum erwarten. Und so traf es sich, dass wir uns plötzlich in einer Sackgasse befanden. Wo war denn nur der Hörnliexpress? Da, mehr rechts oben zweigt der Weg ab. Wegen überhöhtem Tempo kriegten wir diese Kurve nicht mehr und kämpften uns etwas weiter unten mehr oder weniger elegant via apere Strasse, Ortsbuss und braunweisse Matten zur Talstation.

Nicht dass nun falsche Gerüchte verbreitet werden, der Mensch ist eben ein Herdentier. Und wenn der Herdenanführer, dann… na ja! Dank grossartigem Teamgeist steckten wir diesen Tiefschlag rasch weg und nutzten die noch guten Sichtverhältnisse. Die Pausenhalte stellten wir auf das absolute Minimum zurück. Die zunehmend schlechtere Sicht zwang uns dann doch, in der Carmennahütte Unterschlupf zu suchen. Bei Fondue (!), einem Glas Weissen, einem kalten Plättli und einem stärkendem Kafi mit schien schon bald wieder die Sonne. Wenigstens in unseren Herzen.

Ein zwei Abfahrten wagten wir trotz ganz schwacher Sicht doch noch. Dann trat aber Plan B ein und nach rasanter Talabfahrt (trotz wenig Schnee einwandfrei) traf sich die aufgestellte Truppe schon bald im zielnahen Hotel Vetter im "Vetterstübli". Endlich konnten wir unsere durstigen Kehlen netzen und sogar ein ach so vertrautes Chäschüechli schnausen!

Etwas Ruhe gönnten wir uns bevor wir erneut die reichhaltige Karte des Quellenhof testeten. Der Koch hat wirklich was drauf, das Essen schmeckte einfach vorzüglich. Und die Portionen vermochten sogar Youngster Roger zu beeindrucken! Ein kleiner, oder grösserer Spaziergang rundete den stimmungsvollen Abend ab. Und schon bald träumten Alle von den stiebenden Abfahrten… Alle? Ich glaube, da verschwanden wieder ein paar Unentwegte in diesem seltsamen "Halligalli"… oder täuschte ich mich abermals?

Sehr diszipliniert traf sich die ganze Gruppe pünktlich am Sonntagmorgen zum Sunntigszmorge mit Zopf und Käse und vielen anderen Köstlichkeiten. Der Blick nach draussen zeigte ein eher trübes Bild. Unbeeindruckt wollten wir es natürlich genau wissen und schnallten uns trotz böigem Wind und wechselnder Sicht die Bretter unter die Füsse. Und wirklich, der Mut hat sich gelohnt. Ein ums ander Mal riss die Wolkendecke auf und wir genossen erstaunlicherweise einige tolle Abfahrten.

Der Fahrspass unterdrückte bei Einigen sämtliche Hunger- und Durstgefühle. So trennte sich die Gruppe. Roger, Peter, Othi und Erhard (die Unersättlichen) rasten nonstop die Hügel runter. Rolf, Fritz, Stefan und Marcel (die Galanten) kümmerten sich löblich um die beiden Damen Martina und Barbara in der Runde. Und begleiteten sie galant zum wärmenden Tee und Kaffee!

Die Sonne kämpfte, der Schnee gewann und so schneielte es am frühen Nachmittag ganz stimmungsvoll vom Himmel. Da gabs nur eins: ab ins Tipizelt bei der Carmennahütte. Dort hämmerten wir um Mungepfuff und andere Leckereien. Und bevor uns der heimtückische Drink ganz aus den Skischuhen warf, traten wir die letzte Talabfahrt an.

Wohlbehalten und gesund fanden wir uns bald schon im geheizten reservierten Abteil der RhB wieder. Und kaum fuhr der Zug an, hatten Barbara und Rolf ihren traditionellen grossen Auftritt. Apéro im Zug mit Häppchen, einem feinen Tropfen und knackigem Brot, was will man mehr! Und als die Vorräte knapp wurden, war Erhard als Retter in der Not ganz nah!

Ehe wirs richtig fassen konnten stiegen wir nach bequemer, ruhiger Fahrt in Rupperswil glücklich aber erschöpft aus dem Zug. Wieder erlebten wir ein stimmungsvolles, unterhaltsames und sportliches Skiweekend. Herzlichen Dank allen Organisatoren und Sponsoren, wir sind auch nächstes Jahr dabei wenn's wieder heisst: Skiweekend der Männerriege.

Marcel

Freitag, 23. Februar 2007

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